Rekordzahlen im Geschäftsjahr 2019 bei Konzernumsatz, Konzern-EBITDA und Adjusted EBITDA – gestiegener Jahresüberschuss (EUR 22,5 Mio., +12 %) – Dividendenvorschlag auf Vorjahresniveau von EUR 1,00 je Aktie

  • Konzernjahresumsatz mit EUR 1.015,9 Mio. (+17 %) in 2019 erstmals über der Milliarden-Euro-Marke – unter Einbezug von sieben abgeschlossenen Akquisitionen
  • Erfreuliche Ertragsentwicklung in 2019: Konzern-EBITDA EUR 79,2 Mio. (+67 %), Adjusted Konzern-EBITDA EUR 7,5 Mio. (+66 %), Jahresüberschuss der Mutares SE & Co. KGaA EUR 22,5 Mio. (+12 %) 
  • Fortsetzung der langfristigen nachhaltigen Ausschüttungspolitik mit einem Dividendenvorschlag von erneut EUR 1,00 je Aktie für das Geschäftsjahr 2019 
  • Aktueller Ausblick geprägt von Unsicherheit aufgrund der Corona-Pandemie, aber auch von Vertrauen in die Nachhaltigkeit des Mutares-Geschäftsmodells

München, 9. April 2020 Die Mutares SE & Co. KGaA (ISIN: DE000A2NB650), ein auf Unternehmen in Umbruchsituationen spezialisierter Investor, hat heute ihren Jahresabschluss und Geschäftsbericht für das Jahr 2019 veröffentlicht.

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2019 der Mutares-Gruppe war geprägt von Wachstum und Erfolg. Hervorzuheben sind sowohl die hohe Akquisitionsaktivität mit insgesamt zehn Akquisitionen (davon sieben in 2019 rechtlich abgeschlossen) als auch operative Fortschritte bei verschiedenen Portfolio-Gesellschaften. Der Konzernjahresumsatz überschritt in 2019 mit EUR 1.015,9 Mio. (+17 %) erstmals die Milliarden-Euro-Marke und das Konzern-EBITDA stieg auf einen Rekordwert von EUR 79,2 Mio. (+61 %). Auch das Adjusted EBITDA, welches das EBITDA um Sondereffekte bereinigt, die das transaktions- und restrukturierungsorientierte Geschäftsmodell regelmäßig bedingt, stieg um 67 % auf EUR 7,5 Mio. und spiegelt die operativen Fortschritte verschiedener Portfoliounternehmen der Mutares Gruppe wider. Zur Beteiligung der Aktionäre am Geschäftserfolg schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der ordentlichen Hauptversammlung am 18. Mai 2020 vor dem Hintergrund eines gestiegenen Jahresüberschusses der Mutares SE & Co. KGaA von EUR 22,5 Mio. (+12 %) wie im Vorjahr eine Dividende in Höhe von EUR 1,00 je Aktie vor. Dieser Vorschlag zur Fortsetzung der langfristigen nachhaltigen Ausschüttungspolitik der Mutares Gruppe erfolgt durch Vorstand und Aufsichtsrat im gemeinsamen Vertrauen in die Nachhaltigkeit des Mutares-Geschäftsmodells.

Akquisitionstätigkeit, Konzernumsatz und Konzernergebnis auf Rekordniveau

In 2019 konnte die in der Firmengeschichte bisher einmalig hohe Akquisitionstätigkeit von insgesamt zehn Akquisitionen erreicht werden.

Die Segmente Automotive & Mobility sowie Goods & Services wurden durch die insgesamt sechs Plattforminvestitionen von TréfilUnion, Plati Group, keeeper Group, KICO Group, BEXity Group und PrimoTECS gestärkt. Weitere vier Transaktionen konnten im Rahmen von Add-on-Akquisitionen zur Expansion und Weiterentwicklung bestehender Beteiligungen umgesetzt werden. Die Donges Group hat mit dem Kauf von Normek und FDT zwei Add-on-Transaktionen erfolgreich abgeschlossen. Der Abschluss der im Juli 2019 vereinbarten Übernahme von Ruukki Building Systems Oy steht als weiteres Highlight bei der Donges Group noch aus. Für die erst im Sommer 2019 erworbene keeeper Group konnte darüber hinaus mit dem Serviettengeschäft von Metsä im Dezember 2019 bereits das erste Add-on gewonnen werden. Das Geschäftsjahr 2020 wurde mit der Unterzeichnung der Übernahme des italienischen Postgeschäfts von PostNL sowie mit der Übernahme von Loterios als Add-on für die Balcke-Dürr Group erfolgreich begonnen.

Unter Einbezug der sieben im Geschäftsjahr 2019 rechtlich abgeschlossenen Akquisitionen überschritt der Konzernjahresumsatz damit in 2019 erstmals in der Firmengeschichte die Milliarden-Euro-Marke: So erzielte die Mutares-Gruppe 2019 konsolidierte Umsatzerlöse von EUR 1.015,9 Mio., ein Plus von 17,4 % (Vorjahr: EUR 865,1 Mio.); auf annualisierter Basis unter Einbezug der Akquisitionen liegt der Konzernumsatz bereits bei über EUR 1,5 Mrd.

Auch in der Ertragsentwicklung verzeichnete Mutares in 2019 erfreuliche Erfolge. Das Konzern-EBITDA erreichte mit einem Plus von 61 % ein Rekordniveau von EUR 79,2 Mio. (Vorjahr: EUR 49,1 Mio.).

in Mio. EUR / Mutares – Konzern 2019 2018
Umsatzerlöse 1.015,9 865,1
EBITDA 79,2 49,1
Erträge aus Bargain Purchases -102,6 -32,3
Restrukturierungs- und sonstige Einmalaufwendungen 31,0 28,6
Entkonsolidierungseffekte 0,0 -40,9
Adjusted EBITDA 7,5 4,5
Konzernjahresergebnis 16,7 12,0
Ergebnis je Aktie1 (EUR) 1,37 0,96

1) Verwässert wie unverwässert

Im Rahmen des auf Transaktionen und Restrukturierung ausgelegten Geschäftsmodells der Mutares Gruppe durchlaufen die Beteiligungen während ihrer Zugehörigkeit üblicherweise die drei operativen Phasen Realignment, Optimization und Harvesting.

Operative Phase im Rahmen des Mutares-Geschäftsmodells Zugeordnete Beteiligungen zum 31.12. 2019
Realignment

Plati Group

KICO Group

PrimoTECS2)

TréfilUnion

keeeper Group

BEXity Group

Optimization

Donges Group

Gemini Rail Group

Cenpa

Harvesting

Elastomer Solutions Group

STS Group

Eupec

Balcke-Dürr Group

Klann Packaging

2) Closing am 31. Januar 2020

Die zur Konzernsteuerung verwendete Kennzahl Adjusted EBITDA – bei der Geschäftsmodell- bedingte Sondereffekte bereinigt werden – differiert signifikant entlang dieser drei Phasen. Die im Geschäftsjahr 2019 erworbenen Plattformen in der Realignment Phase tragen erwartungsgemäß negativ (EUR -13,6 Mio.) zum Adjusted EBITDA bei. Die positiven Beiträge der Beteiligungen aus den Phasen Optimization (EUR 1,4 Mio.) und Harvesting (EUR 25,3 Mio.) führen dann aber im Saldo zu einem insgesamt positiven Adjusted EBITDA für die Gruppe. Der damit erzielte Anstieg des Adjusted Konzern-EBITDA um 67 % gegenüber Vorjahr verdeutlicht die positive operative Entwicklung der Mutares Gruppe in 2019.

Wachstum in 2019 zeigt sich auch im Anstieg der Bilanzsumme

Die hohe Akquisitionsaktivität schlägt sich auch in einem Anstieg der Bilanzsumme nieder. Der Rückgang der Eigenkapitalquote ist zu einem Großteil auf die Bilanzverlängerung aufgrund der verpflichtenden erstmaligen Anwendung der neuen Leasingvorschriften des IFRS 163) zurückzuführen.

in Mio. EUR / Mutares – Konzern 31.12.2019 31.12.2018
Bilanzsumme 848,5 630,8
davon Zahlungsmittel 79,7 108,1
davon Eigenkapital 208,2 208,1
Eigenkapitalquote 24,5 % 33,0 %
     

3) Nach Maßgabe der neuen Leasingvorschriften des IFRS 16 entfällt eine Unterscheidung zwischen operativen und Finanzierungsleasingverhältnissen und es sind mit wenigen Ausnahmen sämtliche Leasingverhältnisse bilanziell zu erfassen.

Erfreuliche Entwicklung in 2019 auf operativer Ebene

Kennzahlen 2019 nach Segmenten:

in Mio. EUR Umsatz EBITDA Adjusted EBITDA
Automotive & Mobility 450,4 13,6 15,6
Engineering & Technology 482,0 -3,8 4,7
Goods & Services 83,5 79,5 -7,3

Im Segment Automotive & Mobility konnten die Umsatzerlöse für das Geschäftsjahr 2019 durch den erstmaligen Einbezug der neuen Plattforminvestitionen auf EUR 450,4 Mio. (Vorjahr: EUR 437,0 Mio.) gesteigert werden. Das EBITDA des Segments beläuft sich auf EUR 13,6 Mio. (Vorjahr: EUR 10,5 Mio.). Das um Sondereffekte bereinigte Adjusted EBITDA war bedingt durch die noch negativen Ergebnisbeiträge der neuen Plattformakquisitionen des Segments mit EUR 15,6 Mio. (Vorjahr: EUR 17,5 Mio.) erwartungsgemäß rückläufig.

Das Segment Engineering & Technology avancierte im Geschäftsjahr 2019 zum umsatzmäßig größten Segment des Mutares-Konzerns. Die Umsatzerlöse kletterten deutlich auf EUR 482,0 Mio. (Vorjahr: EUR 298,6 Mio.). Ursächlich für den kräftigen Anstieg ist der Volljahreseffekt der in 2018 erworbenen Beteiligungen Kalzip und Gemini sowie die im Geschäftsjahr 2019 abgeschlossenen Add-on-Akquisitionen für die Donges Group (Normek und FDT). Der Rückgang des EBITDA auf EUR – 3,8 Mio. (Vorjahr: EUR 24,0 Mio.) resultiert zum einen aus den laufenden Verlusten der neu erworbenen Gesellschaften und zum anderen aus einem geringeren Ergebniseffekt aus den Akquisitionen im Vergleich zum Vorjahr (Gewinne aus günstigem Erwerb, „Bargain Purchase“). Das Adjusted EBITDA konnte hingegen auf EUR 4,7 Mio. (Vorjahr: EUR – 1,0 Mio.) gesteigert werden und zeigt damit insbesondere den sehr positiven Jahresverlauf der Restrukturierungen bei Kalzip und Gemini.

Die Umsatzerlöse des Segments Goods & Services, das durch die drei Plattforminvestitionen TréfilUnion, keeeper und BEXity ausgebaut wurde, belaufen sich im Geschäftsjahr 2019 auf EUR 83,5 Mio. (Vorjahr: EUR 48,7 Mio.). BEXity trägt aufgrund des Abschlusses der Transaktion zum Geschäftsjahresende noch keinen Umsatz zum Konzern bei. Begünstigt von den Gewinnen aus günstigem Erwerb („Bargain Purchase“) im Zusammenhang mit den drei genannten Transaktionen beläuft sich das EBITDA auf EUR 79,5 Mio. (Vorjahr: EUR 2,9 Mio.). Das Adjusted EBITDA wurde im Geschäftsjahr 2019 von den negativen Ergebnisbeiträgen der neuen Beteiligungen belastet und beläuft sich auf EUR – 7,3 Mio. (Vorjahr: EUR 3,3 Mio.). Sehr erfreulich verlief die Entwicklung der Plattforminvestition keeeper Group, die wichtige Meilensteine des Restrukturierungsplans im Geschäftsjahr 2019 erreichen konnte. Die weitere Entwicklung der keeeper Group wird durch die Integration des von Metsä erworbenen Serviettengeschäfts (umbenannt in „keeeper Tableware“) positiv beschleunigt.

Einladung zur Hauptversammlung mit Vorschlag zur Dividende

Vorstand und Aufsichtsrat haben beschlossen, in Umsetzung der nachhaltigen Dividendenpolitik der Mutares Gruppe der diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung der Mutares SE & Co. KGaA erneut eine Dividende von EUR 1,00 pro Aktie für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2019 vorzuschlagen. Diese zum Vorjahr unveränderte Dividende entspricht bei Genehmigung durch die Hauptversammlung bezogen auf den Schlusskurs der Mutares-Aktie per 31. März 2020 einer Dividendenrendite von 13,9 % und stellt damit eine signifikante Beteiligung der Aktionäre an den Erfolgen der eingeschlagenen Wachstumsstrategie unabhängig von der gegenwärtigen Pandemie-bedingten Kursvolatilität der Mutares-Aktie sicher.

Dieser Vorschlag zur Fortsetzung der langfristigen nachhaltigen Ausschüttungspolitik der Mutares-Gruppe für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2019 erfolgt durch Vorstand und Aufsichtsrat ungeachtet des von Unsicherheit aufgrund der Corona-Pandemie geprägten Ausblicks im gemeinsamen Vertrauen in die Nachhaltigkeit des Mutares-Geschäftsmodells.

 Ausblick 2020 unter dem Einfluss der laufenden COVID-19-Pandemie

Mit bereits zwei weiteren Transaktionen, darunter dem Kauf des italienischen Nexive-Geschäfts von PostNL mit einem Umsatz von über EUR 200 Mio., dessen Closing vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie sich in den Sommer 2020 verschiebt, und dem Zukauf von Loterios für die Balcke-Dürr Group, sowie der erfolgreichen Platzierung einer Anleihe im Volumen von EUR 50,0 Mio. verzeichnete Mutares einen guten Start in das Jahr 2020.

Vor dem Hintergrund der COVID-19 Pandemie ist aktuell noch keine verlässliche Aussage zu ihren wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Mutares Gruppe möglich. Es ist jedoch selektiv bei einigen Portfoliounternehmen ein deutlicher Einbruch der Ertragskraft anzunehmen. Im Gegenzug sind im Bereich M&A auf der Kaufseite jedoch spätestens im zweiten Halbjahr zusätzliche Opportunitäten zu erwarten. Aufgrund des starken Fokus auf Restrukturierungen bedeutet die aktuelle Krise für das Geschäftsmodell der Mutares Gruppe auch erhebliche Chancen, für die Mutares mit dem wachsenden Mitarbeiter-Team mit internationalen Experten für Transaktionen und Restrukturierungen bestens vorbereitet ist.

Das Jahresergebnis von Mutares speist sich aus verschiedenen Quellen, einerseits aus steigenden, konsolidierten Umsatzerlösen und den daraus resultierenden Erträgen aus dem Beratungsgeschäft, andererseits aus Dividenden von Portfolio-Gesellschaften und Exit-Erlösen durch den Verkauf von Beteiligungen. Auch in einem für verschiedene Portfolio-Gesellschaften operativ schwierigen Jahr sieht sich Mutares grundsätzlich in der Lage, einen ausreichend hohen Jahresüberschuss zu erzielen, um die nachhaltige Dividendenpolitik fortsetzen zu können. Vor diesem Hintergrund sieht Mutares unverändert die Chance, auch im von der Corona-Pandemie geprägten laufenden Geschäftsjahr 2020 seine nachhaltige Dividendenpolitik von EUR 1,00 je Aktie fortsetzen zu können.